
Technische Spezifikationen für Cloud-Fiskalisierung in Italien veröffentlicht
Italien hat soeben einen entscheidenden Schritt in Richtung zertifizierte Cloud-Fiskalisierung unternommen, und wir haben Neuigkeiten!
Breaking News: Italien startet offiziell den Übergang zur Cloud-Fiskalisierung. Abschied von RTs!
Mit der Veröffentlichung von Prot. Nr. 111204/2025 am 7. März durch die italienische Steuerbehörde unternimmt Italien den letzten formalen Schritt zur zertifizierten Cloud-Fiskalisierung. RT-Geräte werden bald der Vergangenheit angehören: Die neu veröffentlichten technischen Spezifikationen zu corrispettivi telematici mittels Software liefern alle notwendigen Details, um den Übergang zu einem cloudbasierten Fiskalisierungssystem einzuleiten — ohne Hardware!
Das neue italienische Haushaltsgesetz wurde am 30. Dezember offiziell verabschiedet, und nun wurden endlich die lang erwarteten technischen Spezifikationen für die Cloud-Fiskalisierung veröffentlicht, die durch das Gesetzesdekret vom Januar 2024 eingeführt wurde. Derzeit ist die Fiskalisierung in Italien über Fiskaldrucker (RT-Geräte) obligatorisch, aber ab 2026 wird die Cloud-Fiskalisierung vollständig für den Markt verfügbar sein.
Diese Veränderung betrifft nicht nur die gesetzliche Grundlage: Sie markiert einen tiefgreifenden Wandel im Prozess selbst – hin zu mehr Flexibilität, Skalierbarkeit und Datensicherheit. Aber wie genau funktionieren diese neuen Softwarelösungen? Und welche Akteure sind involviert?
Werfen wir gemeinsam einen Blick auf die wichtigsten Punkte der von der italienischen Steuerbehörde (Agenzia delle Entrate) bereitgestellten Dokumentation.
Zwei Komponenten – eine Lösung
Die technischen Spezifikationen machen deutlich: Die Softwarelösung ist kein einzelnes Tool, sondern ein System mit zwei miteinander verbundenen Modulen – dem Fiskalmodul 1 (MF1) und dem Fiskalmodul 2 (MF2).
Fiskalmodul 1 (MF1) – Der Ausgabepunkt (PEM)
Das MF1 wird auf physischen oder virtuellen Geräten installiert (z. B. Tablets, SmartPOS-Systemen, PCs oder virtuellen Maschinen). Es repräsentiert den sogenannten Punto di Emissione (PEM) – also den Ausgabepunkt – und übernimmt folgende Aufgaben:
- Sichere Erfassung der steuerrelevanten Transaktionsdaten
- Erstellung des Verkaufsbelegs (commercial document)
- Übermittlung der Daten an das Verarbeitungsmodul
- Lokale Einsicht in gespeicherte Daten ermöglichen
Fiscal Module 2 (MF2) – Der Verarbeitungspunkt (PEL)
Das MF2 wird auf physischen Servern oder in der Cloud installiert – es bildet den Punto di Elaborazione (PEL), also den Verarbeitungspunkt. Dieses Modul ist zuständig für:
- Verwaltung aller verbundenen PEMs
- Erstellung und Versand der XML-Dateien mit Transaktionsdaten an die Steuerbehörde
- Digitale Archivierung der Einzeltransaktionen
- Bereitstellung der Daten für Kontrollen durch Behörden
Die Kommunikation zwischen PEM und PEL erfolgt über sichere APIs und unter Einhaltung spezifischer Sicherheitsanforderungen.
Die Akteure der neuen Architektur
Das offizielle Dokument definiert auch die Rollen der beteiligten Akteure, wobei zwischen technischen und operativen Rollen unterschieden wird:
Der Hersteller (Produttore)
Ein akkreditierter Anbieter, der MF1- und MF2-Module entwickelt. Er ist verantwortlich für die technische Konformität, die Zertifizierung der Lösung und die Zulassung bei der Steuerbehörde.
Der Anbieter (Erogatore)
Stellt die Lösung dem Händler zur Verfügung, kümmert sich um Verteilung, Support und Benutzeroberfläche. Der Anbieter kann mit dem Hersteller identisch sein, ist aber häufig ein separates Unternehmen. Er kann auch die zertifizierte Lösung in bestehende Kassensoftware integrieren – via API.
Der Händler (Esercente)
Betreiber eines Geschäfts, der die Softwarelösung nutzt. Er muss sich auf dem Portal „Fatture e Corrispettivi“ der Steuerbehörde registrieren und jeden Ausgabepunkt (PEM) erfassen – für jeden PEM ist ein digitales Signaturzertifikat erforderlich. Diese Erfassung kann auch vom Anbieter oder einem Intermediär übernommen werden.
Mehr Freiraum für Softwareanbieter
Das neue Modell öffnet den Weg für ein offenes, wettbewerbsfähiges Ökosystem. Die technischen Anforderungen – insbesondere im Hinblick auf Sicherheit und Konformität – bedeuten jedoch, dass nicht alle Softwarehäuser selbst zu Herstellern werden wollen. Viele werden stattdessen die Rolle des Anbieters einnehmen, indem sie zertifizierte Komponenten in ihre bestehende vertikale Software integrieren – ohne den zusätzlichen Aufwand einer vollständigen Zertifizierung.
In diesem sich schnell wandelnden Umfeld positioniert sich fiskaly als strategischer Technologiepartner für Softwareunternehmen, POS-Anbieter und Händler. Dank umfassender Erfahrung in der digitalen Fiskalisierung auf europäischer Ebene sowie fundierter Kenntnisse der italienischen Vorschriften begleitet fiskaly die vollständige Umstellung auf zertifizierte Softwarelösungen.
fiskaly: Ihr Partner für die cloudbasierte Fiskalisierung
fiskalys Einstiegslösung SIGN IT Lite ist bereits aktiv und ermöglicht eine automatisierte, gesetzeskonforme Übermittlung der Transaktionen an das Webportal der italienischen Steuerbehörde. Sie lässt sich nahtlos in bestehende Kassensysteme integrieren und erleichtert den Arbeitsalltag für Händler.
SIGN IT Lite ist der erste konkrete Schritt in Richtung Cloud-Fiskalisierung – eine stabile Basis für einen sicheren, schrittweisen Übergang.
Mit Blick auf 2026 wird ein nahtloses Upgrade auf die Komplettlösung SIGN IT möglich sein – vollständig konform mit den neuen technischen Anforderungen für softwarebasierte Fiskalisierung. SIGN IT bietet erweiterte Funktionen für die steuerliche Archivierung, digitale Signatur, Echtzeitübertragung und Multi-PoS-Management. Dank der cloud-nativen Architektur steht SIGN IT für Skalierbarkeit, Sicherheit und API-First-Integration – und ermöglicht Softwareanbietern und Händlern, alle Vorteile der digitalen Transformation zu nutzen.
Interessiert an weiteren Details? Kontaktieren Sie unser Team und bereiten Sie sich auf einen reibungslosen Übergang zur Cloud-Fiskalisierung in Italien vor.