Verifactu und TicketBAI: Was sind die technischen Unterschiede der Steuervorschriften?

Mit der zunehmenden Digitalisierung der Steuersysteme in Spanien hat sich das Umfeld für Unternehmen, die Rechnungssoftware entwickeln oder vertreiben, erheblich verändert. Zwei wichtige Vorschriften, TicketBAI im Baskenland und Verifactu im übrigen Spanien, die im Rahmen des Gesetzes zur Betrugsbekämpfung eingeführt wurden, erfordern eine Anpassung der Rechnungssoftware zur Einhaltung der Vorschriften.

Wenn Sie Anbieter oder Hersteller von Rechnungs-, ERP- oder POS-Software sind, bieten wir Ihnen in diesem Artikel die wichtigsten Informationen zu den Unterschieden zwischen beiden Vorschriften und wie Sie Ihre Systeme anpassen können, damit Ihre Kunden beide erfüllen können.

Was ist Verifactu?

Die Verifactu-Vorschrift ist Teil des Betrugsbekämpfungsgesetzes 11/2021 und das Steuersystem, das für den Rest Spaniens gilt, mit Ausnahme des Baskenlandes und Navarras, die eigene Systeme entwickeln. Ziel ist es, die Manipulation und Zerstörung von Rechnungsaufzeichnungen zu verhindern. Verifactu verlangt die Übermittlung aller Aufzeichnungen an die spanische Steuerbehörde (AEAT).

Die Ministerialverordnung wurde am 28. Oktober 2024 verabschiedet und leitet eine neunmonatige Übergangsfrist für Softwarehersteller ein, um ihre Systeme an die technischen Anforderungen der Vorschrift anzupassen. Die Frist endet am 29. Juli 2025.

Was ist TicketBAI?

TicketBAI ist ein Steuervorschriftensystem, das speziell für das Baskenland entwickelt wurde, um Steuerbetrug zu verhindern. Es ist für alle Unternehmen und Fachleute mit steuerlichem Sitz in Araba, Gipuzkoa und Bizkaia verpflichtend. TicketBAI verlangt, dass Rechnungen über eine zertifizierte Software ausgestellt werden, die deren Authentizität gewährleistet und Manipulationen verhindert. Diese Software muss sicherstellen, dass alle Transaktionen elektronisch an die jeweiligen regionalen Steuerbehörden übermittelt werden und somit die Transparenzanforderungen erfüllen.

TicketBAI betrifft nicht nur lokale Unternehmen; wenn Sie ERP- oder POS-Software an Unternehmen mit steuerlichem Sitz in dieser Region verkaufen, muss Ihre Software ebenfalls mit dieser Vorschrift übereinstimmen. Es ist auch wichtig zu wissen, dass die technischen Anforderungen von TicketBAI je nach Provinz variieren und derzeit in Araba und Gipuzkoa verpflichtend sind, während in Bizkaia die Umsetzungsfristen für bestimmte Unternehmenssegmente bis 2026 verlängert wurden.

Wichtige rechtliche Unterschiede zwischen TicketBAI und Verifactu

Wo gelten die jeweiligen Vorschriften?

Beide Vorschriften verfolgen das gleiche Ziel, unterscheiden sich jedoch in ihrem geografischen Anwendungsbereich. TicketBAI gilt für alle Unternehmen und Fachleute mit steuerlichem Sitz im Baskenland, während das Anti-Betrugsgesetz und die Verifactu-Vorschrift im übrigen Spanien mit Ausnahme von Navarra gelten. Darüber hinaus gibt es besondere Bestimmungen für die Kanarischen Inseln, Ceuta und Melilla.

In beiden Fällen sind Softwarehersteller und -anbieter dafür verantwortlich, dass ihre Systeme die Anforderungen erfüllen, weshalb sie auch von den Sanktionen betroffen sind. Das bedeutet, dass Sie als Hersteller oder Anbieter von Software, die Rechnungen erstellen kann, die Anforderungen jeder Vorschrift kennen und Ihre Produkte an die Vorgaben anpassen müssen, die für die ERP- oder POS-Systeme Ihrer Kunden gelten.

Wer muss die jeweiligen Vorschriften einhalten?

TicketBAI gilt für alle Unternehmen oder Fachleute, die eine wirtschaftliche Tätigkeit mit steuerlichem Sitz im Baskenland ausüben. Verifactu hingegen betrifft Unternehmen und Fachleute mit einem Jahresumsatz von weniger als 6 Millionen Euro, da Unternehmen mit höheren Umsätzen bereits der Steuerkontrolle über das Immediate Information Supply (SII)-System unterliegen. Beide Vorschriften werden koexistieren. Das bedeutet, dass Unternehmen, die derzeit dem SII unterliegen, nicht zusätzlich Verifactu einhalten müssen.

Einhaltung des SII

Ob TicketBAI das SII ersetzt, ist im Baskenland je nach Provinz unterschiedlich. In Gipuzkoa und Araba koexistiert TicketBAI mit dem SII und ersetzt es nicht, während es in Bizkaia durch das BATUZ-System, die Steuerkontrollstrategie der Provinz, ersetzt wird. BATUZ gilt für alle Unternehmen, unabhängig von ihrer Umsatzhöhe.

Verifactu ersetzt das SII nicht. Dieses bleibt weiterhin für Unternehmen mit einem Jahresumsatz von mehr als 6 Millionen Euro und für Steuerpflichtige, die es freiwillig einhalten möchten, in Kraft.

Sanktionen bei Nichteinhaltung

Die Sanktionen bei Nichteinhaltung sind in beiden Fällen streng und betreffen Steuerpflichtige sowie Softwareentwickler in unterschiedlichem Maße.

TicketBAI verhängt Strafen von bis zu 2.000 € pro nicht korrekt registrierter Transaktion und diese gelten gleichermaßen für Steuerpflichtige und Softwarehersteller.

Die Nichteinhaltung der Verifactu-Vorschriften kann zu Geldbußen von bis zu 50.000 € für Steuerpflichtige führen, die nicht gemäß den Vorschriften fakturieren, und zu Strafen von bis zu 150.000 € pro System und Geschäftsjahr für Softwareanbieter, deren Systeme die technischen Anforderungen nicht erfüllen.

Diese Strafen unterstreichen die Bedeutung, die Systeme nicht nur an die technischen Anforderungen jeder Vorschrift anzupassen, sondern sie auch kontinuierlich mit den Änderungen der Steuerbehörden auf dem neuesten Stand zu halten, um jederzeit abgesichert zu sein.

Implementierungsphasen

Die Implementierung von TicketBAI begann 2020 mit einer freiwilligen Einführungsphase. In Araba und Gipuzkoa ist die Einhaltung von TicketBAI inzwischen für Unternehmen aller Branchen obligatorisch. In Bizkaia gibt es noch bestimmte Branchen, die sich in verschiedenen Einführungsphasen anpassen müssen. Die letzte Frist ist für Januar 2026 vorgesehen.

Für Verifactu wurde die Ministerialverordnung am 28. Oktober 2024 verabschiedet, wodurch eine neunmonatige Anpassungsfrist für Softwarehersteller begann. Die Frist zur Einhaltung endet am 29. Juli 2025.

Technische Unterschiede für Fakturierungssoftware

Echtzeitübertragung

TicketBAI verlangt die Echtzeitübertragung ausgestellter Rechnungen, mit leichten Unterschieden je nach Provinz (Araba, Gipuzkoa und Bizkaia). Bizkaia erlaubt Übertragungen innerhalb eines bestimmten Zeitraums und integriert die Informationen in die LROE-Bücher, um zusätzliche Buchhaltungsdaten abzudecken.

Verifactu bietet Steuerpflichtigen zwei Modi zur Einhaltung: Im Verifactu-Modus werden die Aufzeichnungen automatisch an die AEAT übermittelt, während im Non-Verifactu-Modus elektronische Signaturen und ein sicheres Speichersystem für die spätere Übertragung erforderlich sind. Diese Flexibilität ermöglicht es Entwicklern, zu wählen, wie ihre Systeme integriert und verwaltet werden sollen, um die Vorschriften zu erfüllen.

XML-Dateiketten

Sowohl Verifactu als auch TicketBAI verlangen die Erstellung von XML-Dateien für jede Transaktion, die digital signiert und mit einem QR-Code versehen sind. Das Format variiert jedoch zwischen den beiden Vorschriften und sogar zwischen den drei Provinzen, in denen TicketBAI gilt.

TicketBAI erlaubt technische Flexibilität bei der Verkettung (nach Ausstellungsstelle, Geschäft oder Steuerpflichtigem), während Verifactu eine einzige Kette von Aufzeichnungen pro Steuerpflichtigem vorschreibt, was in verteilten Systemen zu Engpässen führen kann.

Elektronische Signatur

Ursprünglich verlangte Verifactu elektronische Signaturen nur für Übertragungen im Non-Verifactu-Modus, doch mittlerweile ist die Signatur optional für alle Dateien, um die Nachverfolgbarkeit zu verbessern. TicketBAI hingegen erfordert elektronische Signaturen für alle Dateien, mit detaillierten Spezifikationen in den Vorschriften.

Internetverbindung

Bei Stromausfällen, IT-Problemen oder Internetverbindungsstörungen unterscheiden sich die Verfahren beider Vorschriften. Verifactu erlaubt es, Transaktionen im XML-Dateiformat als "Vorfallmodus" zu kennzeichnen, wodurch diese später identifiziert und nach Wiederherstellung der Verbindung an die AEAT übermittelt werden können.

TicketBAI geht von einer ständigen Internetverbindung aus. Bei Unterbrechungen muss die Steuerbehörde per E-Mail benachrichtigt werden.

SIGN ES: Eine API zur Einhaltung von Verifactu und TicketBAI

Das Verständnis der rechtlichen und technischen Unterschiede zwischen den Vorschriften kann komplex sein, und die Anpassung von Rechnungssoftwaresystemen bei gleichzeitiger Aktualisierung aller Änderungen kann für Softwareentwickler, die nicht auf Steuerrecht spezialisiert sind, eine Herausforderung darstellen.

Unsere Lösung SIGN ES bietet eine einfach zu integrierende API, die die gleichzeitige Einhaltung der Steuervorschriften Verifactu und TicketBAI sowie der B2B-E-Rechnungsstellung gemäß dem Gesetz "Crea y Crece" ermöglicht. Mit nur einer Integration können Ihre Kunden problemlos beide Steuersysteme einhalten, den Anpassungsprozess vereinfachen und Strafen vermeiden.

• Einfache Integration: Die SIGN ES API lässt sich nahtlos in jede Rechnungssoftware integrieren und reduziert den Zeit- und Ressourcenaufwand zur Einhaltung der Vorschriften.
• Automatische Updates: Halten Sie Ihre Software stets auf dem neuesten Stand und gewährleisten Sie die Einhaltung der Vorschriften Ihrer Kunden. Dank automatischer Updates wird Ihre Software immer an neue Anforderungen oder Änderungen der Steuerbehörden angepasst.
• Sicherheit und Zuverlässigkeit: Schützen Sie Ihre Daten und die Ihrer Kunden mit moderner Technologie, die die Integrität und Vertraulichkeit der Aufzeichnungen gemäß den höchsten Sicherheitsstandards gewährleistet.
• Technischer Support: Unser Expertenteam für Steuervorschriften und Softwareentwicklung steht Ihnen jederzeit zur Verfügung. Mit SIGN ES ist die Integration dank detaillierter Dokumentation und mehrsprachiger Unterstützung reibungslos, von Anfang bis Ende.

Das Verständnis der Steuervorschriften in Spanien mag für Softwarehersteller eine Herausforderung sein, aber mit einer Lösung wie SIGN ES, die die Einhaltung aller Vorschriften sicherstellt, wird der Prozess für Ihr Unternehmen und Ihre Kunden erleichtert.

Stellen Sie sicher, dass Ihre Software steuerrechtlich konform ist! Wenn Sie nach einer leicht zu integrierenden Lösung suchen, die keine Änderungen an Ihren Systemen erfordert, zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren und eine kostenlose Demo anzufordern.